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BEISPIEL 4 Externe Selbstständige als einmal-wöchentliche Aushilfe

Vor einigen Jahren bat mich ein Berufskollege um einen Rat.

Geschäftsproblem

Er arbeitete als Physiotherapeut in einer großen Abteilung einer REHA-Klinik mit externer Auszeichnung im Qualitätsmanagement. Das bedeutete, dass alle MitarbeiterInnen so geschult sind, dass sie bei bestimmten Krankheitsbildern der PatientenInnen möglichst gleich, nämlich so wie die Therapieleitung sie "antrainiert" hat, therapieren. Schon das ist Utopie, weil die Sympathie zwischen Therapeut und Patient grundlegend für die Zusammenarbeit (Compliance) und damit den Behandlungserfolg ist. Da jeder Mensch als Behandler anders wirkt und viele Therapiemethoden mit dem Placebo- und Nocebo-Effekt arbeiten MÜSSEN, um psychische Ausgangslagen für eine Therapie zu erschaffen, hat ein Therapeutenwechsel für dieselbe Therapieform für den Patienten auch immer eine in verschiedenen Weisen verändernde Wirkung. Unintelligente und nicht-mitfühlende Menschen können das gar nicht verstehen, zu häufig sind diese jedoch in leitenden Positionen tätig.

ALSO berichtete mein Kollege von einer starken Unzufriedenheit der aus finanziellen Gründen begehrten Privatpatienten, seitdem immer nur am Donnerstag eine extern-selbstständige Physiotherapeutin als Aushilfe beschäftigt war. Zu viele Personen schimpften, während sie bei ihm zu einer anderen Therapieform zur Behandlung waren, dass diese Physiotherapeutin sie gar nicht mit den Händen anfassen, sondern nur "herumkommandieren" würde, was und wie sie irgendeine Bewegung zu tun hätten. "Eine rundum faule Therapeutin eben!"

Lösungsprozess

Mich direkt anbieten zur Beratung und Hilfe konnte ich ja nicht, deshalb riet ich ihm, mit der Leiterin der Abteilung darüber zu sprechen.

 


1) Mit der Leiterin könne man nicht reden, sie würde jede Kritik und jeden Änderungsvorschlag als persönlichen Angriff bewerten und ließe sich in ihrer Leitungstätigkeit nicht hereinreden. Trotzdem müsse er das geschäftsschädigende Problem bei ihr ansprechen - oder mit dem Vorgesetzten der Leiterin. Vielleicht sei es ja gar nicht so schlimm.

 


2) Nach einem gelungenen Gespräch mit der Leiterin trafen wir uns wieder:

- Sie wüsste nichts von solchen Beschwerden der Privatpatienten.

- Und wenn, dann ginge ihn das nichts an. Sie sei ja die Leiterin der Abteilung.

- Die Aushilfe sollte ja zweimal wöchentlich kommen, z. B. Di und Do, aber sie könne nur einen Tag ihre eigenen Praxis verlassen.

- Außerdem müsse bei einer eindeutig regelmäßigen Tätigkeit der Klinikgeschäftsführer sie als 450€-Minijobberin anstellen - und das wolle sie nicht. Da verdiene sie zu wenig dabei und sei abhängig wie eine Vollzeit-Angestellte.

- Warum sie keine andere Therapieform anbiete, die angestellte Kollegen seltener ausübten? < Dann sei sie ja keine Hilfe mehr für zu viel verordnete Termine einer Therapieform.

- Warum stelle der Geschäftsführer keine Vollzeit-Therapeutin ein? < Dafür würde die Anzahl der verordneten Termine nicht genügen. Außerdem sei die Aushilfe eine Freundin der Leiterin und aus deren Sicht eine hervorragende Therapeutin!


3) Zu viele Punkte dieser Erklärung sind purer Unsinn! Folglich ist die Leiterin unfähig, wird aber vom (wahrscheinlich unwissenden) Geschäftsführer gehalten - und wenn es keine Privatpatienten mehr geben wird, werden die Krankenversicherungen oder die Gesundheitspolitik offiziell daran schuld sein, nicht die jahrelange Untätigkeit einer unfähigen Leiterin!

Seine mich nicht überraschende Bewertung der Leiterin:

- Sie sei gleichgültig gegenüber den Problemen ihrer Mitarbeiter.

- Sie beschwichtige alle Sorgen, um selbst beim Geschäftsführer in einem hervorragenden Licht zu stehen.

- Sie sei gleichgültig gegenüber Patienten, die ihr nicht demütig gehorchen. Gerade mit den Intelligenten hätte sie immer Schwierigkeiten. Sie behandle nach deren Aussagen immer viel zu kurz und mit der typisch regressiven Ausdrucksweise nach dem dümmlichen Motto "Wie geht´s uns denn heute?" Deshalb therapiere sie auch immer weniger selbst und mache "sehr viel Leitungsarbeit, die ja sonst keiner machen wolle."

- Sie sei "fortbildungs- und computergeil", wahrscheinlich damit sie sich möglichst wenig mit Patienten beschäftigen muss.

- Im monatlichen Team-Meeting mit den Ärzten und dem Geschäftsführer würde sie immer von diesen hochgelobt werden. Die Wahrheit über ihr Verhalten berichte da niemand!


Misserfolg

Aufgrund der Gleichgültigkeit und Unfähigkeit der Leiterin der Abteilung, das Problem mit positiv umsetzbaren Ideen für die Privatpatienten UND für die Aushilfe aus der Welt zu schaffen, bleibt alles so wie es ist, bis sich Irgendetwas von selbst lösen wird.

frei