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BEISPIEL 2 Kosmetik-Friseur-Salon: Fachfremder Mitarbeiter-Einsatz > Fremdgehen

Eine med. Kosmetikerin absolvierte einst in meiner Reha-klinisch-stationären Abteilung "Physikalische Therapie" ein freiwilliges Praktikum. Sie war sehr wissbegierig, strebsam, verantwortungsbewusst und immer freundlich - sie wollte sich unbedingt eines Tages in irgendeiner Weise selbstständig machen.

Nach einigen Jahren gelang ihr das auch als Pächterin einer mittelgroßen SPA-Abteilung in einem Freizeit-Wellnesshotel in einer anderen Region Süddeutschlands, wo sie nichts und niemanden kannte.

Als ich ihren Namen in dem Prospekt des mir bekannten Hotels zufällig las, rief ich sie an, ob ich sie einmal dort besuchen dürfte. Sie willigte ein, freute sich wirklich mich wiederzusehen und erzählte mir ihre Geschichte.

Geschäftsproblem

Sie wäre dort bereits fünf Jahre tätig, hätte in der Nähe eine kleine Wohnung, wäre recht glücklich, hätte schon einige "liebenswerte Stammgäste" als Kunden*innen, auch der Umsatz würde für sie stimmen.

Das einzige Problem wäre, dass sie selbst ihre sechs Mitarbeiterinnen für diese übliche 7-Tage-Woche bezahlen müsste. Der Hotelier wolle sich an diesen Löhnen nicht beteiligen, sein Hotel wäre ja für bestmögliche Einnahmen ganzjährig geöffnet und sie wäre ja eine selbstständige Unternehmerin.

Sie beichtete mir, dass sie zu viele Kündigungen und Krankschreibungen finanziell überbrücken müsste und fragte mich, ob das meiner Erfahrung nach normal wäre. Um das zu bewältigen, würde sie auch Kosmetikerinnen mehr massieren oder auch Masseurinnen Pediküre und Gesichtsmassagen machen lassen müssen. Darauf sagte ich nur, ob sie diese angewiesenen Einsätze nicht auf die Dauer ihren Mitarbeiterinnen als fachfremde Einsätze empfinden ließe. Das verstand sie vielleicht nicht.

Lösungsprozess

Natürlich reizte mich das, ihr diesen Sachverhalt praktisch zu beweisen. Ich schrieb mir die Namen und Ausbildungen ihrer Mitarbeiterinnen auf und verabschiedete mich für ein paar Stunden. 

Im nächsten größeren Dorf fand ich bereits einen Kosmetiksalon: Dort fragte ich nach Frau Sowieso. Ich hätte da meine Mutter als Kundin in einer nahen Ferienwohnung. Sie sei sehr anspruchsvoll, deshalb solle ich persönlich den Salon in Augenschein nehmen - und sie wolle nur zu Frau Sowieso, sie hätte man ihr dringend empfohlen, aber leider nicht gewusst, wo sie arbeiten würde. Die Inhaberin kannte den Namen und wusste auch, wo sie arbeitete - in einem anderen Salon in einem anderen Dorf. Dort solle ich nachfragen. 

Es stellte sich in ein paar Stunden heraus, dass vier ihrer sechs Mitarbeiterinnen nebentätig in gewisser Weise konkurrierend - weil der reine Kosmetik-Massage-Teil des SPA des Hotels auch ambulante Kunden*innen behandeln durfte - sogar im etwa halbstündigen Umkreis des Hotels arbeiten: Die Kosmetikerinnen als Kosmetikerinnen, die Wellnessmasseurinnen als Wellnessmasseurinnen.

Nach meinem erklärenden Bericht verstand die Pächterin die Folgen ihrer Dienstanweisungen

Zwar bezahlte sie alle ihre Mitarbeiterinnen gut, aber auch für oft sehr fachfremdes "Zwangsarbeiten". Deshalb übten sie nebenher ohne ihre schriftliche Genehmigung anderorts ihre Leidenschaft gegen weiteres Einkommen längst regelmäßig aus: Sie gingen so richtig fremd!

Fristlos kündigen könnte sie ihnen zwar, das würde aber weitere Personalprobleme bewirken - und genau das wussten sicher all ihre "Fremdgängerinnen"!

Die Lösung konnte nur sein, regelmäßig im Team und zu zweit zu besprechen, wie sie ihre Mitarbeiterinnen individuell nach deren und ihren gemeinsamen Wünschen und Zielen fördern könnte. Eine viel stärkere Bindung ihrer Mitarbeiterinnen an ihr Unternehmen musste geschehen - und das auf eine bestimmte Dauer. Tätigkeiten außer Haus durften zugleich nur noch als bestens geplante Marketingmaßnahmen für ihr eigenes Geschäft ausgeübt werden.

Erfolge

Eigentlich sollte dieses Treffen ein privater Besuch werden, aber wie wir uns kannten, gelang es mir einmal mehr nicht.

Sie freute sich allerdings, dass ich ihr zur Problemlösung wichtigste Schritte aufzeigte; ihren eigenen Weg ist sie sicherlich richtig gegangen. 

Vielleicht sollte ich sie endlich ´mal wieder anrufen und zu Besuch, vielleicht auch als Kunde, bei ihr erscheinen. Ich bekäme gewiss eine Gratis-Sonderbehandlung, zum Beispiel Vollglatze-schneiden mit anschließendem In-den-Pool-werfen...